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Biblischer Impuls - April 2020

Liebe Beter,

Paulus schreibt 1. Thessalonicher 5,17: „Betet ohne Unterlass“. Ja, ist das denn möglich? Kann man denn ohne Unterlass beten?

Georg Müller, der „Waisenvater von Bristol“, wurde einmal gefragt, wieviel Zeit er täglich im Gebet verbringe. Er sagte: „Ich lebe im Geist des Gebetes. Ich bete, wenn ich gehe, ich bete, wenn ich mich hinlege, und ich bete, wenn ich aufstehe“.

Georg Müller hat die wunderbarsten Gebetserhörungen in seiner Arbeit erlebt. Nie hat er Menschen um die tägliche Versorgung seiner Hunderte von Waisenkindern gebeten, sondern stets nur Gott. Und niemals stand in den vielen Jahr-zehnten eins seiner Kinder hungrig vom Tisch wieder auf.

Darauf kommt es an: „Im Geist des Gebetes zu leben“. Immer wieder unsere Anliegen im Gebet vor Gott zu bringen. Betend durch den Tag gehen.

Solange Mose auf dem Berg für Israel im Kampf gegen die Amalekiter betete, hatte Israel Sieg. Hörte er auf mit Beten, gewann der Feind (2. Mose 17). Oder denken wir an die kanaanäische Mutter mit ihrem beharrlichen Gebet (Matthäus 15). Auch die bittende Witwe in Lukas 18 zeigt, dass vielfach nur anhaltendes Gebet zum Erfolg führt.

Sollte das nicht auch für die Anliegen unserer Gebetsmissionare gelten? Darum sollten wir auch ihre Anliegen immer wieder vor Gott bringen, täglich oder jedenfalls möglichst häufig.

„Betet ohne Unterlass“, betend durch den Tag gehen: Das ist ein Verhalten, eine Lebenshaltung. Und wie jedes Verhalten muss und kann auch dieses Verhalten langsam gelernt werden.

Und auch fürbittendes Beten dient auf seine Weise zum Lob von Gottes Herrlichkeit. Wir drücken damit aus, dass Gott der Geber aller guten Gaben ist. Wir loben damit seinen Namen.

Hans Misdorf