Not lehrt beten
„Ich bete nur wenn ich in Not bin!“ So sagte es mal jemand. Doch dann fügte die Person hinzu: „Und weil ich ständig in Not bin und ständig von Not umgeben bin, deswegen bete ich ständig.“ Der norwegische Pastor Ole Hallesby verfasste in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts einen Klassiker über das Gebet. Es hat mich bis heute entscheidend geprägt. In seinem Buch „Vom Beten“ schreibt er u.a. „Beten heißt, sich für Jesus aufschließen und ihn in unsere Not einlassen. Meine Hilflosigkeit ist es, die Jesus die Tür völlig öffnet und ihm Zugang verschafft zu all meiner Not.“
Weil wir als MGB einen weltweiten Horizont haben, nehmen wir natürlich auch Anteil an der weltweiten Not. Das führt uns immer wieder in das Gebet. Es gehört zu den großen Geheimnissen, dass sich der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs besonders in der Not zeigt. Knapp zwanzig Jahre betete Isaak, dass seine Frau schwanger werden möge. Und als sie dann endlich einen dicken Bauch bekommt, schreit sie nur: Warum bin ich schwanger geworden? Und sucht ihren Ort des Gebets auf. Ja, Not lehrt beten. Die Erfahrung machte ebenso Zacharias, der wohl schon müde geworden war und nicht mehr weiter wusste, als der Engel ihn überraschte und sagte: „Dein Gebet ist erhört“! Gott erhört Gebet. Das kann ich nur vielfach bestätigen. Erst vor wenigen Wochen, habe ich das ganz krass erfahren. Und immer wieder ist es die Not, die mich und andere ins Gebet treibt. Auch unsere Missionare geraten in Notsituation oder sind von Not umgeben. Vielleicht erdrückt oder ermüdet dich manchmal die Not der Welt. Im Vorwort seines Buches schreibt Ole Hallesby: „Dieses Buch will nicht mehr sein als ein schlichter Rat für müde Beter.“ Solltest Du müde geworden sein: Ich empfehle Dir dieses Buch einmal zur Hand zu nehmen, damit du wieder erfrischt deine Hände zum Gebet emporheben kannst, um unserem Vater, die Not dieser Welt zu bringen. Jesus ist ja als Retter gekommen. Er ist der Arzt für die Kranken, die Hilfe für die, die in Not geraten sind.
Detlef Garbers, Sinsheim